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Kronen Zeitung

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ARNAUTOVIC NACH WIEN?

„Ist leider nicht mal annähernd auf Rapid-Niveau!“

Christian Reichel

Kommt er oder nicht? Rapid hält den Ball, wenn neue Fragen zu Marko Arnautovic auftauchen, flach. Fakt ist: Der 36-Jährige wäre der Nächste im Bunde österreichischer Team-Torjäger, die von einer europäischen Top-Liga in die Heimat retour kommen. Rapid zeigte dabei 1981 Kreativität: Um die Rückkehr von Hans Krankl finanziell stemmen zu können, führte man den „Krankl-Schilling“ ein.


Barcelona-Legende Hans Krankl kehrte von den Katalanen erst zur Vienna (1980), dann zu Rapid (1981) zurück. „Für Rapid wäre Arnautovic eine enorme Verstärkung, für die Liga eine große Bereicherung“, weiß der 72-Jährige. „Er ist ein außerdem ein super Stürmer und ein spannender Typ, der die Leute ins Stadion locken würde.“ Doch Krankl meint auch: „Ich kann es mir nicht vorstellen, Marko ist finanziell andere Summen gewohnt. Und das ist leider nicht mal annähernd auf Rapid-Niveau.“

Bild: GEPA

Für Krankl musste Rapid 1981 an Barca acht Millionen Schilling Ablöse zahlen – auf den ersten Blick auch damals ein Ding der Unmöglichkeit! Der Klub handelte einfallsreich, führte im Frühjahr 1981 den „Krankl-Schilling“ ein. Sprich: Bei Heimspielen wurden die Eintrittspreise um bis zu 80 Schilling angehoben, womit ein Teil der Ablöse beglichen wurde.

Bild: Krone Archiv

Bild: Krone Archiv

Auf die Zuschauerzahlen hatte dies keine negative Auswirkung. Im Gegenteil: Die Fans kamen in Scharren „Hansi schaun“! Schon im ersten Spiel gegen den GAK im Mai 1981 nahmen die Hütteldorfer mit dem „Krankl-Schilling“ laut „Krone“-Berechnungen rund 300.000 Schilling zusätzlich ein. Der „Krankl-Schilling“ war Teil eines 8-Punkte-Plans (siehe Bericht unten).

Dazu zählte auch ein Spenden-Aufruf an alle Freunde und Anhänger des SK Rapid, der Vereins-Vorstand übernahm eine Teil-Haftung für drei Millionen Schilling. Auch der ÖFB wurde um Unterstützung der Aktion gebeten. 

Bild: ZVg

Ein weiterer prominenter Heimkehrer war Ende der 80er Walter Schachner: Der Steirer entschied sich 1988 nach erfolgreichen sieben Serie-A-Jahren für Sturm Graz: „Es war eine riesige Umstellung. Ich war aber erst 31, noch mehr im Saft als jetzt Marko.“ Arnautovic habe „durch seine Inter-Zeit in Italien seinen Status und Interessenten, mehrere Optionen auch über Italien hinaus gehend.“

Bild: ZVg

Doch Rapid wäre „eine tolle Idee. Er hätte mit Peter Stöger einen guten Trainer, der viel von ihm hält und ihn so einsetzen würde, dass er in einem Jahr topfit wäre. Arnautovic braucht Spielpraxis, um im Nationalteam ein Leithammel zu bleiben. Denn bei der WM werden wir dabei sein. Ich schließe daher nicht aus, dass er es am Ende macht und nach Hütteldorf wechselt.“

Toni Polster, wie Krankl Gewinner des Goldenen Schuhs, hing an seine erfolgreiche Auslands-Karriere im Frühjahr 2000 ein halbes Jahr in Salzburg an: „Auch wenn wir viel Verletzungspech hatten, war es eine tolle Zeit mit dem Einzug in das Cup-Finale, das wir dann leider im Elferschießen gegen den GAK verloren.“

Bild: Christian Leopold

Polster hat Zweifel, ob nun Rapids Plan aufgeht: „Ein Jahr in Saudi-Arabien reizt Marko am Ende wohl mehr.“ Für Polster steht jedoch fest: „Für die Liga wäre Arnautovic super, allein das Duell mit Austria und Aleksandar Dragovic hätte seinen Reiz. Drago ist in Hochform. Ich weiß nicht, ob Marko sich da drüber traut“, schmunzelt die Austria-Legende.

„Nur die Familie zählt“
Arnautovic reagierte indes auf den Einbruch in seine Villa in Como mit dem Posten von Urlaubsfotos aus Mallorca, schrieb dazu: „Das Einzige, was für mich jetzt zählt, ist meine Familie.“ Auch das Thema „neuer Arbeitgeber“ stellt er damit erstmal hinten an ...


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